Artikel veröffentlicht am: 17. Juni 2020

Erfolgreiche Blogger: Simone Schwerdtner von WOLKENWEIT

Was war der entscheidende Moment für dich mit dem Bloggen anzufangen?

Mein entscheidender Moment war, als ich vor vier Jahren von einer Kubareise wiederkam. Im Gepäck hatte ich so viele tolle Geschichten, Tipps & Fotos, die ich gerne der Welt zeigen wollte. Dann ging alles recht schnell. Ich habe Tage und Nächte lang Beiträge geschrieben.

Erst einmal nur in Word, da ich ja noch gar keinen Blog hatte. Dann machte ich mir über einen Namen Gedanken (das war gar nicht so einfach), sicherte mir die Domain und habe langsam den Blog konzipiert und aufgesetzt. im Juli 2014 ging ich dann online, das war total aufregend.

Gab es einen Blog, der dich inspiriert hat? Hast du Vorbilder?

Ne, ehrlich gesagt nicht. Früher habe ich schon einige Blogs gelesen. Heute sind es nur noch eine Handvoll und die Betreiber sind mittlerweile auch Freunde geworden. Ich versuche einfach mein eigenes Ding zu machen und mich nicht von anderen leiten zu lassen.

Es ist wirklich kaum vorzustellen, wie viel Arbeit tatsächlich hinter einen Blog steckt und da bleibt (leider) kaum Zeit, sich auf anderen Blogs aufzuhalten. Was ich aber immer mal wieder gerne anschaue, sind Instagram-Stories, einfach weil sie so authentisch und echt sind.

Wie kommst du immer wieder auf neue Themen für deinen Blog?

Die Themen ergeben sich bei mir immer von alleine. Wenn ich reise, dann kristallisieren sich die Themen automatisch und ich muss kaum darüber nachdenken. Wenn ich zurück bin, dann fange ich einfach an zu schreiben.

Manchmal ist die Reise auch mehrere Monate her und mir fällt plötzlich noch ein Thema ein. Meine Leser sind auch immer eine gute Inspiration. Täglich erhalte ich so viele Nachrichten und E-Mails mit Fragen, das ist auch immer sehr inspirierend.

Was kennzeichnet für dich einen guten und erfolgreichen Blog?

Auf jeden Fall Authentizität. Ein guter Blog muss für mich authentisch sein. Er sollte von einer echten Person geschrieben und glaubwürdig sein. Wenn ich merke, dass es nur ums Geld geht oder jeder Artikel einer Marke gewidmet ist, dann verliere ich recht schnell das Interesse.

Diese Artikel sind meistens sehr oberflächlich geschrieben und helfen kaum weiter. Für mich muss Herzblut und Liebe dahinter stecken, dann kommt der Rest ganz von alleine. Ehrlichkeit und Transparenz sind ebenfalls sehr wichtig.

Eine Zusammenarbeit und Kooperationen sollte immer als solche gekennzeichnet werden. Für mich persönlich ist die Person hinter dem Blog auch wichtig. Ich muss mich mit ihr auf eine bestimmte Art identifizieren können.

Wenn ich sie nicht interessant finde, dann folge ich dem Blog auch nicht. Gute Online Marketing Skills sind auch besonders wichtig. Ein guter Blogger ist eben nicht nur Blogger, sondern auch Marketing Manager, Texter, SEO Experte, Social Media Berater, Fotograf, PR Koordinator und noch so viel mehr.

Das ist manchmal gar nicht so einfach. es muss eben einfach ein Gesamtpaket sein, eine eierlegende Wollmilchsau, wie man auf gut Deutsch sagt.

Welche Methoden der Monetarisierung funktionieren in deinem Blog gut?

Bei mir funktioniert Affiliate-Marketing gut. Ich empfehle auf dem Blog Produkte und Unterkünfte, die ich selber nutze oder kenne und erhalte eine Provision. Das ist nicht viel, aber mit steigenden Besucherzahlen wächst das Einkommen und irgendwann lohnt es sich dann.

Gesponserte Beiträge mache ich eher selten und nur wenn es zu 100% passt und die Anfrage seriös ist. Viele Anfragen sind das leider nicht. Dabei sollen Kooperationen nicht gekennzeichnet und die Links als DoFollow gesetzt werden. Auf so etwas lasse ich mich niemals ein, manchmal antworte ich erst gar nicht.

Ich schreibe auch Artikel für andere Webseiten und verdiene damit Geld. Außerdem bin ich als Freelancer im Bereich Online-Marketing tätig, betreue diverse Projekte oder verkaufe Fotos und Videos. Einige Anfragen kommen über den Blog, auch wenn sie direkt gar nichts damit zu tun haben.

lohnt sich das Bloggen für dich?

Das Bloggen lohnt sich sehr für mich. Nach drei Jahren bloggen habe ich meinen 9-to-5-Job aufgegeben und arbeite jetzt selbstständig. Das war so nie geplant, umso glücklicher bin ich natürlich, dass ich so ein Leben leben darf. Die Mischung macht es bei mir. Viele Aufträge kommen über WOLKENWEIT, auch wenn sie nicht direkt etwas damit zu tun haben.

Alles zusammen – also Bloggen und freiberuflich arbeiten – ermöglichen mir dieses schöne Leben gerade. Bei mir ist es mehr als ein Vollzeitjob. Eigentlich ist es ein Rund-um-die-Uhr-Job, aber es fühlt sich nicht wie arbeiten an, eben weil ich mit Herzblut dabei bin und ich es liebe.

Ich blogge aber nicht, um Geld zu verdienen, das war nie meine Absicht, sondern weil ich es liebe zu schreiben, zu fotografieren und Menschen zu inspirieren. Der Rest kommt dann ganz von alleine.

Wie viel Arbeit muss ein Anfänger ins Bloggen investieren?

Anfangs war ich fest angestellt und habe das alles neben der Arbeit gemacht, also täglich ab 18 Uhr und samstags und sonntags. Viel Freizeit bleibt da nicht übrig, was meine Freunde manchmal nicht verstanden haben, aber darüber habe ich nie nachgedacht.

Ich bin einfach einem inneren Antrieb gefolgt und bis heute weiß ich nicht woher der kam. Als Blogger muss man also viel Zeit investieren – sehr viel Zeit.

Was gefällt dir am besten am Leben eines Bloggers?

WOLKENWEIT ist mein Herzensprojekt und ich investiere jede freie Sekunde in den Blog. ich liebe es, Menschen zu inspirieren und meine Erfahrungen zu teilen. Ich interagiere gerne mit meiner Community und für mich gibt es nichts Schöneres als eine E-Mail in der sich ein Leser für die vielen Tipps bedankt.

Das ist wie Balsam für die Seele. Bei mir drehen sich die Leseremails vor allem rund um die Seychellen (aber auch anderen Reisezielen), bei denen ich immer gerne helfe. Auf den Inseln habe ich mittlerweile einen Bekanntheitsgrad erreicht, den ich so nicht erwartet hätte.

Urlauber erkennen mich auf der Straße, rufen meinen Namen oder bringen mir Überraschungen aus Deutschland mit, zum Beispiel Schokolade, Vollkornbrot, Nüsse oder sonstige Leckereien. Ich kann das alles immer noch nicht wirklich glauben.