Erfolgreiche Blogger: Stevan von nutriculinary.com

Artikel veröffentlicht am: 17. Juni 2020

Was war der entscheidende Moment für dich mit dem Bloggen anzufangen?

Als ich das erste Mal von dieser neuen Sache hörte (lacht). 2006 war das und ich bloggte ab da auf Antville, mein erstes Blog dort war „Dem Herrn Paulsen sein Kiosk“, mit dem durchaus forderndem Themen-Mix: Reggaemusic, Kochen und Literatur. Seit 2008 blogge ich ausschließlich auf NutriCulinary.com zu allen Aspekten der Kulinarik, des Genusses.

Gab es einen Blog, der dich inspiriert hat? Hast du Vorbilder?

Nicht wirklich, Blogs sind etwas sehr persönliches und da galt es eher die eigene Linie, den eigenen Ausdruck zu finden – ich habe aber immer schon LieblingsbloggerInnen, denen ich seit Jahren treu bin, die mich immer wieder überraschen und inspirieren, es sind zu viele um einzelne herauszugreifen.

wie kommst du immer wieder auf neue Themen für deinen Blog?

Gottlob ist die Kulinarik ein weites Feld, dass sich beharrlich neuen Strömungen und Trends widmet, es ist einfach sich davon mitreißen zu lassen. Eigentlich gäbe es sogar noch viel mehr zu erzählen, wenn man nicht noch nebenher einem Broterwerb nachgehen müsste! (lacht)

Was kennzeichnet für dich einen guten und erfolgreichen Blog?

Haltung! Ein eigenes Profil, ein eigener Stil, eine gewissen Meinungsstärke und der Wille auch kontroverse Diskussionen konstruktiv zu führen. Das hilft.

welche Methoden der Monetarisierung funktionieren in deinem Blog gut?

Ich verdiene mit meinem Blog direkt kein Geld und das ganz bewusst. Mir ist mein Blog nämlich wertvoller als unabhängige Plattform, als Plattform auch zur journalistischen Akquise, zudem bewerbe ich im Blog meine Bücher, meine Lesereisen.  Eine eher indirekte und sanfte Monetarisierung.

Lohnt sich das Bloggen für dich?

Definitiv. mit den angeschlossenen Social Media-Plattformen erreiche ich mittlerweile monatlich mehr LeserInnen als so manche Publikumszeitschrift. Da kann man Meinung machen, Debatten anstoßen, Aufmerksamkeit auf eigene Projekte lenken.

Wie viel Arbeit muss ein Anfänger ins Bloggen investieren?

Das kommt drauf an, was man will, was die Qualität des Auftritts, die Tiefe der Texte angeht. Eines hat sich seit den Anfangstagen sehr geändert, niemand muss mehr zwanghaft jeden Tag oder mehrmals täglich Beiträge posten. In der Informationsflut der sozialen Medien schätzen LeserInnen heute eher den gut gemachten, fundierten Beitrag, der die Verweildauer auf dem Blog rechtfertigt.

Was würdest du heute anders machen?

Nichts. Alles wächst und ist im Wandel, jede Erfahrung und jeder Fehler ist wichtig und gehört dazu.

Was gefällt dir am besten am Leben eines Bloggers?

Die Freiheit, schreiben zu dürfen, was ich will, gerade auch was Umfang, Tiefe und Intensität betrifft. In meiner Arbeit als Journalist bin ich an Zeichenzahlen und Textlängen gebunden, im Blog kann ich, beispielsweise aus einem Reisethema, eine ganze Serie machen, in aller gebotenen Ausführlichkeit.