Erfolgreiche Blogger: Tamara von Mama mal 3
Artikel veröffentlicht am: 17. Juni 2020Was war der entscheidende Moment für dich mit dem Bloggen anzufangen?
Ich war vor einem halben Jahr Mutter geworden, vermisste das Schreiben (als Journalistin) und wollte einfach loswerden, wie es mir geht, was mich beschäftigt und vor allem auch aufzeigen, dass es gar nicht so einfach ist, Mutter zu sein. Ich bin da ziemlich auf die Welt gekommen…
gab es einen Blog, der dich inspiriert hat? Hast du Vorbilder?
Meine Kollegin schrieb einen kleinen, privaten Blog, der hauptsächlich dazu diente, ihre Verwandten im Ausland auf dem Laufenden zu halten. Sie war damals Inspiration. Vorbilder habe ich keine konkreten. Ich schaue mir sicher mal da, mal dort etwas ab und bewundere gerade die erfolgreichen Blogger, aber im Grunde will ich ja mein eigenes Ding machen.
Wie kommst du immer wieder auf neue Themen für deinen Blog?
Der Alltag liefert eigentlich schon genug Input und Themen gibt’s mit Kindern wahrlich genug ;-). Es hilft aber auch, sich zu vernetzen, zu schauen, worüber andere Blogger schreiben, das bringt mich oft auch auf Ideen, oder in den einschlägigen Facebook-Gruppen zu lesen, was die Leute gerade beschäftigt. Manchmal werden auch öffentliche Ereignisse zum Thema, politische Entscheide etc.
Was kennzeichnet für dich einen guten und erfolgreichen Blog?
Die Frage ist, ob gut und erfolgreich dasselbe sind. Manchmal sieht man Blogs mit wahnsinnig guten zahlen, irrsinnig vielen Followern, aber inhaltlich ist der Blog eher *gähn*… ein guter Blog bringt für mich spannende Themen, gute Texte, die mich reinziehen, Mehrwert, Authentizität.
Welche Methoden der Monetarisierung funktionieren in deinem Blog gut?
Aktuell sind das Kooperationen im Sinne von Produkttests und -vorstellungen, mal mit Gewinnspiel oder Rabattcode, mal nicht. Ich muss dazu sagen, dass mich das leider in einen Zwiespalt bringt. Natürlich berichte ich nicht über jeden Sch…, aber die Bezahlung reizt halt manchmal doch und eigentlich will ich meinen Blog nicht mit Werbung zuspammen.
Das ist so ein bisschen eine Gratwanderung, weil mir dann auch vor lauter Zeit, die ich logischerweise auch in Kooperationen stecke, keine mehr übrig bleibt um guten, eigenen Content zu produzieren.
Lohnt sich das Bloggen für dich?
Jein. Finanziell begann das Bloggen erst so ungefähr seit einem halben Jahr ein schönes Taschengeld abzuwerfen, so langsam häufen sich auch die Anfragen. Aber Aufwand und Ertrag stimmen natürlich null. Andererseits begann ich ja auch nicht deswegen zu bloggen.
Ich habe 6 Jahre lang rein hobbymässig unseren Alltag und unsere Themen verbloggt, ich hatte bis vor 1,5 Jahren nicht mal eine FB-Seite 😀 Sieht man es also als Ventil für mich, dann lohnt es sich wohl, und dann, last but not least, lohnt sich jeder einzelne Kommentar, jedes Like, jede Nachricht und jedes Ansprechen auf der Strasse.
Leute, die schätzen, was du tust, die gerne mitlesen, die sich abgeholt fühlen, wieder erkennen – das ist letztlich mehr wert als das Honorar.
Was würdest du heute anders machen?
Ich habe damals total blank begonnen mit einem Account bei blogger.de. Ich habe nichts getan, ausser geschrieben.
Heute würde ich mir vermutlich zuerst ein schönes Theme wählen, eine Adresse reservieren, ein Logo kreiieren, einen Host suchen (aktuell bin ich auch wp.com, was offenbar ziemlich schlecht ist :D), erst mal den Blog mit Beiträgen füllen, die sozialen Medien auch, alles richtig machen in punkto SEO (checke ich bis heute nicht) und dann irgendwann live gehen wenn alles super und vorzeigbar ist 😀
Jetzt ist es so, dass ich fast täglich über neue Baustellen stolpere, lerne, was alles wichtig wäre. Wenn ich Zeit habe, gehe ich manchmal zurück in mein Archiv und versehe die älteren Texte mit Tags und Keywords, setze Fotos rein (habe ich früher nie), mal einen Affiliate Link.
Was gefällt dir am besten am Leben eines Bloggers?
Andere zu inspirieren, anderen das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine sind, es nicht nur ihnen so geht… in den Dialog zu treten.
Wie viel Arbeit muss ein Anfänger ins Bloggen investieren?
Es kommt immer darauf an, was man erreichen will. Wenn man von vielen gelesen und evtl. auch Geld verdienen will, muss man viel Zeit in gute Texte und Fotos investieren und noch mehr Zeit in die Vernetzung in den sozialen Medien.
Auch der Austausch mit anderen Bloggern ist wichtig, so wie sich auf dem Laufenden zu halten in punkto SEO, Social Media etc. Da gibt es immer wieder Neues… Damit wäre aber auch schon gesagt, dass die Arbeit nicht weniger wird, wenn man kein Anfänger mehr ist 😉
Hast du noch einen Tipp für zukünftige Blogger?
Verlier‘ dich nicht in zu viel. Ich habe damit gerade echt zu kämpfen und muss lernen, dass ich nicht auf allen Hochzeiten tanzen kann. Ein Blog, auch wenn er „nur“ ein etabliertes Hobby ist, du aber dennoch gelesen werden und alles richtig machen möchtest, ist eigentlich ein 200%-Job.
Man muss sich gut überlegen, ob man das will, denn es kann schnell „zu viel“ werden, im Sinne, dass man vor lauter Online-Welt nicht mehr real lebt.