Artikel veröffentlicht am: 17. Juni 2020

Erfolgreiche Blogger: Birgit von Muttis Nähkästen

Was war der entscheidende Moment für dich mit dem Bloggen anzufangen?

Anders als andere Bloggerinnen und Blogger hatte ich für den Start meines Blog einen ganz banalen Grund: Ich litt 2009 nach der Geburt meines zweiten Kindes an einer Stilldemenz und konnte mir Dinge nur schwer merken. Also begann ich aufzuschreiben.

Und mein Mann riet: Schreib es ins Internet, dann ist es immer da – ganz egal, wo du bist. So hab ich begonnen, Tipps und Tricks zu sammeln – anfangs nur für mich selbst. Erst nach und nach wurde mir klar, dass von diesen Sammlungen auch andere profitieren könnten.

Gab es einen Blog, der dich inspiriert hat? Hast du Vorbilder?

2009 war das Bloggen noch lange keine Massenerscheinung. In diesem Sinne – nein.

Wie kommst du immer wieder auf neue Themen für deinen Blog?

Ha! Anfangs dachte ich ja, tatsächlich, dass irgendwann alles gesagt ist. Aber weit gefehlt! gerade in einem Familienblog wachsen die Kinder – und mit ihnen die Herausforderungen. Erst die Eingewöhnung im Kindergarten, dann die Einschulung und später kommt auch noch die Pubertät. Jedes Alter bringt ganz eigene Themen mit sich.

Was kennzeichnet für dich einen guten und erfolgreichen Blog?

Ein guter und erfolgreicher Blog ist, wenn der oder die Blogger/-in authentisch „spürbar“ bleibt. Leider sind heute viele Blogs austauschbar und sehr stark kommerzialisiert. Wenn es nur mehr um Kooperationen geht, dann verlieren viele Blogs das gewisse Etwas. Leider.

Welche Methoden der Monetarisierung funktionieren in deinem Blog gut?

Ich hab von Anfang an auf einen Mix gesetzt, um mich von einzelnen Plattformen, Social Media-Kanälen oder Anbietern unabhängig zu machen. Durch die gleichmäßig hohen Zugriffszahlen funktionieren Advertising-Angebote wie z. B. Google AdSense und Affiliate-Links sehr gut.

Auch an Kooperationsangeboten mangelt es nicht. Aber da achte ich auf Authentizität – das Thema und das Produkt muss mir einfach entsprechen. Sonst mache ich es nicht.

Lohnt sich das Bloggen für dich?

Das Bloggen lohnt sich immer – es kommt ganz darauf an, warum man etwas macht! Anfangs war es reine Psychogygiene – da hab ich mir einfach Dinge von der Leber geschrieben. Werbung war damals außerdem noch so richtig verpönt.

Mit den steigenden Zugriffen stieg dann einerseits sowohl mein eigener Anspruch an mich selbst, als auch die Einkünfte. Ich würde es als Nebenjob betrachten – es kommt substanziell Geld rein. Aber es ist auch viel Arbeit!

Wie viel Arbeit muss ein Anfänger ins Bloggen investieren?

Das kann ich beim besten Willen nicht sagen. Ich habe mir alles in den vergangenen neun Jahren erarbeitet – learning by doing. Da sind bestimmt Unmengen an Arbeitsstunden, viele Umwege und auch viel Scheitern in den Blog und die begleitenden Social Media-Kanäle geflossen. (So genau will ich das glaub ich gar nicht wissen …)

Einen geraden Weg bis zu den ersten 10.000 Besuchern pro Tag gibt es auch nicht – Gott sei Dank, will ich fast sagen.

Was würdest du heute anders machen?

Ich würde gleich auf einem selbstgehosteten Blog starten.

Was gefällt dir am besten am Leben eines Bloggers?

Wenn es wirklich eine Berufung ist, dann fließt der Content von selbst.

Welche Tipps hast du für angehende Blogger?

Hier sind meine Tipps für Blogger:

  • Bleibt euch selbst treu, bleibt authentisch – das spüren die Leserinnen und Leser.
  • Bleibt am Boden. Der aktuelle Hype rund um Influencer und Blogger kann ganz schnell auch wieder vorbei sein.
  • Bleibt ehrlich. Follower kaufen geht gar nicht – sorry!
  • Biete zuerst echten Mehrwert – der Rest wird folgen.
  • Stellt euch breit auf und schaut, dass ihr nicht von einer einzigen Plattform abhängig seid.
  • hört auf euren Bauch! oft weiß der ganz genau, wenn irgendwas schief läuft.
  • Und wenn’s mal schief geht: Aufstehen, Krone richten, weitermachen 😉