Artikel veröffentlicht am: 17. Juni 2020

Erfolgreiche Blogger: Werner Steckmann, Jäger und Sammler

Was war der entscheidende Moment für dich mit dem Bloggen anzufangen?

Vor etwas mehr als sieben Jahren begann ich Rezepte, die im weitesten Sinne mit Wild, Wald, Jagen und Sammeln zu tun hatten, für mich privat zu archivieren. Relativ schnell kam ich zu der Erkenntnis, dass es zwar ein wenig mehr Aufwand ist, diese für Werner Kocht Wild ins Blogformat zu bringen, aber die daraus entstehenden Synergieeffekte dies allemal wert sind.

Kurz darauf startete ich mit der gleichen Intention meinen zweiten Blog: Jagdtipp, bei dem es um Tipps und Tricks für das Jagdrevier geht.

Gab es einen Blog, der dich inspiriert hat? Hast du Vorbilder?

Als ich 2012 mit dem Bloggen, mit dem Schwerpunkt Wildbret begann, gab es nichts Vergleichbares in dieser Nische, das mich blogtechnisch hätte inspirieren können.

Wenn es um Vorbilder geht, würde mir spontan „Nicht-Profikoch“, Foodjournalist und Autor geschafft hat, mit seinen unkomplizierten Rezepten, so etwas wie einen eigenen Stil zu kreieren.

Wie kommst du immer wieder auf neue Themen für deinen Blog?

Meist sind es ganze Themenblöcke (Nose to tail, Jeryky, Pasta, Kochen am Lagerfeuer, Hochsitzbau, Produkttests), für die ich mich selbst interessiere, recherchiere, Rezepte/Artikel/Tests oder Rezensionen entwickle und verfeinere, fotografiere und dann veröffentliche. Die Beiträge auf jagdtipp.de ergeben sich zum Großteil aus der Arbeit im Jagdrevier.

Bild © Alex La-Tona

Was kennzeichnet für dich einen guten und erfolgreichen Blog?

Guter, interessant aufbereiteter Content, der nicht ausschließlich aus Gründen der Suchmaschinenoptimierung existiert und mir als User echten Mehrwert bietet oder über den eigenen Tellerrand blicken lässt. Dabei ist das Thema des Blogs für mich vollkommen nebensächlich.

Nichts ist schlimmer für mich, als über Google oder die sozialen Medien auf einen Blog mit reißerischen Artikeln gelockt zu werden, um dort dann festzustellen, dass das dann auch schon alles war und man außer viel Werbung dort nicht s zu erwarten hat.

Welche Methoden der Monetarisierung funktionieren in deinem Blog gut?

Bislang mache ich auf meinen Blogs keine Werbung – weder Bannerwerbung, noch in Form von bezahlten Artikeln oder Tests. Die Verquickung von Werbung und Autorenschaft schadet meiner Meinung nach nicht nur dem allgemeinen Ansehen des Formates Blog, sondern auch der eigenen Expertenrolle.

Lohnt sich das Bloggen für dich?


Auch
wenn ich meine Blogs nicht über die üblichen Wege (Bannerwerbung, bezahlte Artikel/ Tests) monetarisiere, ergeben sich über Events und Social Media viele Möglichkeiten des Netzwerkens und interessante Synergieeffekte. Daraus ergeben sich dann regelmäßig Tätigkeiten als freier Autor, für verschiedene Jagdmagazine oder als Consultant für die Bereiche Outdoor, Jagd und Survival.

Wie schon gesagt – verdiene ich durch meinen Blog direkt nichts. Ich habe einen ganz normalen nine to five job in dem ich täglich arbeite. Durch die anderen Tätigkeiten, die sich aus dem Bloggen ergeben, verdiene ich mir ein wenig nebenbei dazu. Viel wichtiger sind für mich persönlich aber, die Kontakte und Synergieeffekte die sich aus dem Bloggen ergeben.

Wie viel Arbeit muss ein Anfänger ins Bloggen investieren?

Am Anfang ist das Ganze natürlich etwas zeitaufwändiger, als bei einem existierenden, schon eingeführten Blog. in letzter Quintessenz, ist aber auch der Zeitaufwand, für das Installieren und Befüllen eines Blogs immer eine Frage des persönlichen Qualitätsanspruches. Bei mir geht täglich recht viel Zeit für meine Blogs, die sich daraus ergebenden Tätigkeiten und die sozialen Medien drauf.

Ich halte es für grundlegend falsch, einen Blog zu etablieren, nur um davon Leben zu können und bei allem, was man dafür tut immer nach dem Euro zu schielen.

Über etwas zu berichten, in das man sein Herzblut steckt, dabei authentisch, konsequent und langfristig dran zu bleiben, halte ich langfristig für die bessere Strategie, als mich für Werbepartner für Produkte verbiegen zu müssen, hinter denen ich nicht stehe. Guten Content liefern und der Rest kommt von ganz alleine!

Bild © Alex La-Tona

Was würdest du heute anders machen?

Ich würde früher mit dem Bloggen anfangen und blogtechnisch die Nischen „besetzen“, für die ich mich interessiere.

Meine Blogs wurden in der Vergangenheit mehrfach, von militanten Tierschützern gehackt und zerstört. Für solche Fälle, die auch ganz banale Gründe haben können, kann ich nur jedem raten, sich über technische Themen wie z. B. ein funktionierendes Backup und Sicherheit des eigenen Blogs frühzeitig Gedanken zu machen.

Was gefällt dir am besten am Leben eines Bloggers?

Das Bloggen hilft mir immer wieder aufs Neue, meinen Blick über den eigenen Tellerrand zu heben und neue, interessante Menschen kennenzulernen. So bleibt das Leben abwechslungsreich und spannend…